8. Januar 2020: Es ist noch nicht lange her. Damals im Herbst 2018 lud ich meine Kollegin Sabine Dinkel ein, in meinen Geschäftsräumen eine Lesung zu ihrem Buch “Krebs ist, wenn man trotzdem lacht” zu geben. Der Abend war ein voller Erfolg, Sabine hat wirkliche eine tolle Art, mit ihrer Erkrankung umzugehen!

Und im September 2019 traf mich das Schicksal dann selbst mit voller Wucht: Brustkrebs. Da war mir erst mal gar nicht mehr zum Lachen zu Mute… So waren die ersten Tage nach der Diagnose hart, denn es war noch unklar, welche Art von Krebsenergie ich mir „eingefangen“ hatte und wie damit umzugehen war. Doch schnell lichtete sich das Feld. Durch Operationen konnten zwei Karzinome entfernt werden, eine Chemotherapie war nicht nötig und Mitte November wurde ich als gesund entlassen. Nun heißt es: Gesund bleiben mit Hilfe einer antihormonellen Therapie. Puh! Soweit die medizinische Situation.

Meine Gefühlswelt entwickelte sich in der Zeit von einer turbulenten Achterbahnfahrt Anfang Oktober über die Fahrt in einem reißenden Fluss über Stromschnellen hin zu einem Spaziergang über eine mit bunten Pflanzen und dornigen Rosen bewachsenen Wiese mit viel Licht und Leben. Zum Glück durfte ich schnell erkennen, welch Lebensgeschenk mir die Krebsenergie gemacht hat! Denn mir war schon schon seit längerem klar: Da geht noch mehr! Ich könnte mich und meine Bedürfnisse noch viel mehr in den Mittelpunkt meines Lebens stellen. Ich könnte noch viel mehr den Botschaften meines inneren Kerns lauschen und nach meinen Träumen leben. Ich könnte alle meine Selbstzweifel endlich einmal begraben und aus der Fülle meines Herzens leben und arbeiten. Ich könnte die unangenehmen Gefühle einmal zulassen und durchziehen lassen.… Doch im Alltag hatte ich mich ja gut eingerichtet, es ging ja auch so. Mit der Botschaft Ende September war damit Schluss! Denn JETZT ist es Zeit, mich zu leben, meinen Wünschen zu folgen, an mich zu glauben, mich zu lieben, Freude zu haben, zu lachen. Die Krebsenergie berührte mich an sehr tiefen Wurzeln und führte mich zu radikaler Selbstakzeptanz. Was für ein Geschenk! Das Leben fühlt sich seit dem intensiver, voller, heller und wichtiger an! Jeder Tag, nein jede Minute zählt. Danke!

Nach drei Monaten mit viel Ruhe, Yoga und Meditation, Tagebuchschreiben, Kinesiologie, Shiatsu und energetischer Heilarbeit, intensiven Gesprächen und schönen Spaziergängen und nur noch das tun, was ich wirklich mag, geht es mir heute psychisch und körperlich sehr gut. Ich habe vieles verändert in meinem Leben – das meiste ist von Außen nicht zu sehen. Wer mich kennt, kann wahrnehmen und spüren, dass ich mich heute wichtiger denn je nehme. Und ich vertraue aus tiefstem Herzen darauf, dass mein System jegliche Krebsenergie abwehrt. Heute und in Zukunft.

Danke an das Leben! Danke an meine Familie, alle meine Freunde und GeschäftspartnerInnen für die allzeit liebevolle Unterstützung meines Weges. Und danke an Sabine Dinkel, für die lebensbejahenden Impulse an diesem Abend! 

Nachtrag vom 13.10.2020: Vier Jahreszeiten sind nun zwischen meiner Diagnose und heute über diese Welt gezogen. Es geht mir gut und ich erfreue mich jeden Tag voller Dankbarkeit des Lebens. Meine Mutter hat es nicht geschafft. Sie hat im März diesen Jahres Ihren krebsgeschundenen Körper verlassen. Ich vermisse Sie so sehr! Und auch Sabine Dinkel hat sich in eine andere Dimension begeben. Sie war und ist mir ein großes Vorbild für unheilbare Lebensfreude. Lasst es Euch gut gehen!

Photo: Privat (Einband meines Tagebuchs, Paperblanks, Butterfly Garden, Gary Grayson)

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