Eine Anleitung für Unternehmertöchter:

In meinen Gesprächen mit Unternehmertöchtern und Nachfolgerinnen von Familienbetrieben wird immer wieder eines sehr deutlich: Wenn Sie wissen was SIE wollen, dann klappt das auch mit der Nachfolge. Das klingt so banal, ist es aber in der Praxis nur sehr selten der Fall. Darum gebe ich Ihnen an dieser Stelle eine kleine Anleitung in fünf Phasen.

Der erste Schritt in die Nachfolge als Unternehmertochter ist idealer Weise immer das Ausbrechen aus dem System – aus dem Familien- und Unternehmenssystem gleichermaßen. Erfahrungen aus verschiedenen Unternehmen, Branchen und Kulturen sind der Nährboden für die Entwicklung einer ausgereiften Persönlichkeit. Klar ausgedrückt: gehen Sie Ihren eigenen Weg und finden Sie sich selbst – mit allem was dazu gehört! Und erfahren Sie über sich selbst, was Sie wie und wann wollen!

Dann kehren Sie zurück und zeigen sich! Machen Sie sichtbar, wer Sie sind, wie Sie ticken. Sprechen Sie über sich und Ihre Vorstellungen und erkunden Sie, was Ihre Familienmitglieder wollen. Idealer Weise ermutigen Sie Ihre Familie, gemeinsam in eine Strategieentwicklung einzusteigen. Darüber zu reden, wer was in der Familie bezogen auf den Betrieb will. Welche Wünsche, Werte und Ziele mit dem Unternehmen für jeden einzelnen verbunden sind.

Haben Sie für sich und für die gesamte Familie nach einiger Zeit Klarheit geschaffen, dann steigen Sie in den Betrieb ein. An der Stelle und in der Funktion, die am besten zu IHNEN passt. Und arbeiten Sie miteinander im Familienbetrieb – mit Ihren Vater, Ihrer Mutter, Ihren Geschwistern. Es ist weibliche Stärke, mit einer kooperativen Grundhaltung die Aufgaben unter den Geschwistern klar aufzuteilen und mit viel Verständnis der Elterngeneration den Weg aus dem Unternehmen zu erleichtern. Dies insbesondere dann, wenn SIE wissen, wofür Sie es tun, welches dabei Ihre Vorstellungen und Ziele sind und wo Ihre Grenzen liegen. Dies ist eine Zeit, in der die Mitarbeiter Sie als zukünftige Chefin erleben können und lernen, Sie einzuschätzen.

Denn nun steigen Sie in die Führung ein. Zeigen Sie dabei Klarheit und Gesicht für Ihren eigenen Führungsstil. Ganz sicher sind Sie dabei nicht eine Kopie des Übergebers, sondern tun die Dinge auf Ihre ganz persönliche Art. Machen Fehler und stehen dazu, erleben die Dynamik zwischen Selbstführung und der Führung von Mitarbeitern und entwickeln über die Zeit Ihre ganz persönliche Art, das Unternehmen zu leiten.

Um dann in der letzten Phase des Übergabeprozesses als Unternehmertochter den Betrieb zu übernehmen – mit allen Konsequenzen und Verantwortungen. Treffen Sie direkt nach der Übergabe Entscheidungen, damit ganz klar ist, dass die Führung bei Ihnen liegt, auch wenn der Übergeber ausscheidet. Zeigen Sie Durchsetzungskraft und entwickeln Sie sich und das Unternehmen weiter. Trennen Sie sich von Mitarbeitern, die nicht zu Ihnen und dem Unternehmen passen. Und bleiben Sie sich treu. Bauen Sie sich ein Netzwerk auf mit Menschen in ähnlichen Positionen, damit Sie in persönlichen Gesprächen immer wieder für sich erörtern können, ob das, was Sie tun, noch immer das ist, was SIE wollen.

Viel Erfolg! Gerne unterstütze ich Sie im Coaching auf Ihrem Weg 🙂

Mehr Infos zum Thema Töchter in Familienunternehmen finden Sie hier –  Coaching für NachfolgerIn im Rollenkonflikt.

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